Folkmusik in Deutschland

Wenn man den englische Begriff Folkmusik wörtlich übersetzt, dann bedeutet er eigentlich Volksmusik. Da aber dieses Wort in Deutschland schon durch die heimatliche und traditionelle Musik und die volkstümliche Musik besetzt ist, wird auch hier das englische Wort verwendet.

Folkmusik kommt aus der traditionellen Musik, hat aber auch Anlehnungen an die Popmusik. Meisten werden als Instrumente Gitarre, Fideln, Harfen und Leiern sowie Flöten benutzt. Auch der Dudelsack wird häufig verwendet. In den USA hat vor allem die Countrymusik die Folkmusik geprägt, in England waren es die alten Barden, die wiederentdeckt wurden.

Die deutsche Folkmusik wurde vor allem durch zwei Bands bekannt gemacht: Zupfgeigenhansel und Ougenweide. Beide bedienten sich volkstümlicher Texte und Melodien, machten daraus aber neue Lieder mit einem neuen Stil. Aber auch die klassischen Volkslieder wurden immer wieder verwendet, so spielt Herbert Grönemeyer immer zum Abschluss seiner Konzerte „Der Mond ist aufgegangen“.

Abgrenzung zum Nationalismus

Deutsche Bands haben sich immer schwer mit alten deutschen Lieder getan. Sie wollten sich nicht dem Vorwurf des Nationalismus ausgesetzt sehen. Deswegen wurde ein neu entstandener Folkrock auch recht schnell von der sehr seichten Neuen Deutschen Welle überschwemmt. Dennoch etablierten sich einige Sänger und Bands. Einer war Knut Kiesewetter, der seine Lieder in Nordfriesisch vortrug, meist nur von seiner Gitarre und Posaune begleitet. Auch die bayerische Band Biermösl Blosn kann zu den Folkbands in Deutschland gerechnet werden. Überhaupt ist augenfällig, dass viele Folkbands in Deutschland in Dialekten singen oder in Niederdeutsch. So sang Hans Wader zum Beispiel auf Plattdeutsch, ebenso die Folkband Godewind.

Viele dieser Bands sind nicht geblieben. Hans Wader ist noch vielen ein Begriff, sein Lied „Heute hier morgen dort“ ist in viele Liederbücher wie die Mundorgel eingezogen. Auch in der DDR gab es übrigens Folkmusik. Die bekannteste Band damals waren die Folkländer und zum Festival des politischen Liedes kam auch Pete Seeger nach Ost-Berlin.